Kopffüßler (Belemniten)
Kopffüßler Belemnitella mucronata
Belemnitella mucronata (Cephalapoda), Inv. Nr. 2
Abb.: Sammlung von Kopffüßlern Belemnitella mucronata, Foto: E. Müsch, Bild öffnen
Zeitstellung: Obercampan
Fundort: Altenberger Höhenrücken
Kopffüßler Gonioteuthis quadrata
Gonioteutis quadrata (Cephalapoda), Inv. Nr. 3
Abb.: Sammlung von Kopffüßlern Gonioteuthis quadrata, Foto: E. Müsch, Bild öffnen
Zeitstellung: Untercampan
Fundort: Altenberger Höhenrücken
Belemniten
Belemniten gehören wie die Ammoniten ebenfalls zu den Kopffüßlern. Sie lebten vom unteren Karbon vor 358 Millionen Jahren bis zu ihrem Aussterben am Ende der Kreidezeit vor 65 Millionen Jahren. Belemniten ähneln den heutigen Kalmaren, hatten aber im Gegensatz zu diesen keine Saugnäpfe an den Fangarmen, sondern Fanghäkchen. Sie lebten im kreidezeitlichen Schelfmeer in großen Schwärmen. Fossil überliefert und an manchen Stellen im Altenberger Höhenrücken relativ häufig sind die calcitischen Rostren mit dem Ansatz des trichterförmigen Phragmocon. Sie werden im Volksmund Donnerkeile genannt und spielten früher im Volksglauben eine Rolle. Das Rostrum selbst repräsentiert nur ca.1/5 der ursprünglichen Länge des Tieres und bildete mit Phragmocon und Proostracum das Innenskelett. An manchen Rostren ist ein schichtweiser Aufbau erkennbar. Es wird vermutet, dass sie ähnlich den Jahresringen an Bäumen jährliche Wachstumszyklen darstellen. Die Belemnitenfauna kann als Leitfossilien zur Trennung der Schichten des Unter- und Obercampans im Altenberger Höhenrücken herangezogen werden, wobei das Obercampan nur an den höchsten Stellen gerade noch erfasst wird. In den Untercampanschichten findet sich die etwas kleinere und schlankere Belemnitenart Gonioteuthis quadrata, das Obercampan wird vom Gonioteuthis mucronata repräsentiert. Dazwischen liegt eine dünne Übergangsschicht, in der beide Arten gleichzeitig vorkommen. Neben Rostren von ausgewachsenen Tieren finden sich auch kleinere von Jungtieren beider Arten. Sehr selten kommen deformierte Rostren vor, die u.a. durch verheilte Bissverletzungen von Fressfeinden verursacht wurden.
Herausragend und in dieser Größenordnung in Europa einmalig in unserem Museum ist der "Kotzbrocken" aus Altenberge, bestehend aus einem Kalkstein, in dem hunderte von Belemniten fossil erhalten sind. Eugen Zurholt fand diesen Stein 1997 im Aushub für das Regenrückhaltebecken am Ende des Mergelkamps.
Der "Kotzbrocken" von Altenberge
Inv. Nr. ?
Abb.: Kalkstein mit Hunderten von Belemniten, Foto: E. Zurholt, Bild öffnen
Fundort: Altenberger Höhenrücken, Neubaugebiet Lüttke Berg
Funde aus dem Neubaugebiet "Regional - Gut Altenberge" in Altenberge
Inv. Nr. ?
Abb.: Belemniten Sammelergebnis von 2 Wochenenden in 2014, Foto: Dr. H.-G. Hettwer, Bild öffnen
Fundort: Altenberger Höhenrücken, Neubau-Industriegebiet "Regional - Gut Altenberge"
Hier finden Sie weitere Informationen vom Arbeitskreis Paläontologie Hannover (APH) über Belemniten.