Geo-Museum Zurholt
Geo-Museum Zurholt - Gesteine und Fossilien vom Altenberger Höhenrücken
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Fracking

Eine Info von wissenschaftlichen Mitarbeitern des Museums. Hier erfahren Sie mehr über die Ausbeutung von sogenannten unkonventionellen Öl- und Gasvorkommen. Wir informieren über wichtige technische Details des Verfahrens und über Erfahrungen, die man damit gemacht hat. Bilden Sie sich selbst eine Meinung über das Thema Fracking und die Relevanz für das Münsterland:

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Fracking Schemaskizze Perforationskanone zur Sprengung von Rissen in Fracking Bohrungen Umweltzerstörung, Luftaufnahmen der Fracking-Region Pinedale, Wyoming, USA Umweltzerstörung, Luftaufnahmen der Fracking-Region Pinedale, Wyoming, USA

Hier finden Sie die Literaturangaben zu verwendeten wissenschaftlichen Artikeln und Webseiten.

Historische Kalkstein-Abbaustellen am Altenberger Höhenrücken

Fundstellenbeschreibung

Auf der Basis von Quellenrecherchen und ergänzt durch Zeitzeugen-Berichte geben wir hier einen ersten Überblick über die Kalkstein-Abbaustellen am Altenberger Höhenrücken. Nicht immer ist klar, in welchem Umfang ein Abbau des Kalksteins erfolgte, also ob der Abbau in der Form von Steinbrüchen erfolgten, oder ob lediglich die Steine beim Ausschachten eines Fundaments dann für den Bau selbst verwendet wurden.

Auf jeden Fall ist es aber interessant auf der Karte nachzuvollziehen, wie der Kalkstein-Abbau sich entlang des Altenberger Höhenrückens konzentrierte, ohne dass frühere Genrationen sich auf geologische Kenntnisse stützen konnten. Schließlich erfolgte die geologische Kartografierung des Münsterlandes erst ab 1948 durch J. Hesemann und dann später in den 80er-Jahren, vgl. Geologische Karte des Geologischen Dienstes von Altenberge [1989Staude]. Die von uns recherchierten Abbaugebiete sind in der Tabelle unten von Nordwest nach Südost aufgelistet.

Haben Sie Kenntnisse über weitere Kalkstein-Abbautätigkeiten am Altenberger Höhenrücken, so setzen Sie sich mit uns per Mail in Verbindung Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein..

Beschreibung der Abbaugebiete am Altenberger Höhenrücken

  1. Abbau für die Gesellschaftsmühle in Altenberge (Mühlenweg), Quelle: Eugen Zurholt, Zeitzeuge aus Altenberge
  2. Abbaugruben im Gebiet der Krüsellinde, Quelle: Eugen Zurholt, Zeitzeuge aus Altenberge
  3. Steinbrüche auf Hof Hinse, Altenberge, Quelle: Heinz Hinse, Zeitzeuge, und [1993Lobbedey], Band 1, Der Bau, S. 383
  4. Abbaugebiet Mühlenberg und Vorbergshügel, Nienberge, Quelle: [1993Lobbedey], Band 1, Der Bau, S. 43 und S. 326
Nr. Abbaustelle Ort

Quelle oder Zeitzeuge

Verwendungszweck

1 Bereich Gesellschaftsmühle Altenberge

Eugen Zurholt, Zeitzeuge aus Altenberge

Verwendungszweck:

Baumaterial zum Bau der Gesellschaftsmühle, Mühlenweg in Altenberge

2 Bereich Krüsellinde Altenberge

Eugen Zurholt, Zeitzeuge aus Altenberge

Verwendungszweck: --

3 Steinbrüche auf Hof Hinse Altenberge

Heinz Hinse, Zeitzeuge aus Nordwalde, sowie [1993Lobbedey], Band 1, Der Bau, S. 383 (Karte), Pachtvertrag

Verwendungszweck:

Baumaterial für die Restaurierung des Dom-Westportal und die Türme in Münster

Baumaterial für Profanbauten (Fenster- und Tür-Gesimse)

4 Bereich Mühlenberg und Vorbergshügel

Nienberge

[1993Lobbedey], Band 1, Der Bau, S. 325 u. S. 326

Verwendungszweck:

Historisches Baumaterial im 12. Jahrhundert für das Westwerk des Doms (Westchor und Türme), S. 43, S. 325 u. S. 326, und S. 389

Baumaterial für die Restaurierung des Doms, S. 382 und S.383

 

Darüber hinaus gibt es in der Dokumentation über den Dom in [1993Lobbedey], Band 1, S. 382 weitere Hinweise zum Kalksteinabbau am alten Schlachthof in Münster, der zur Restaurierung des Doms verwendet wurde.

Karte der Abbaugebiete

 
 

Karte: Ausgewählte Stellen mit Kalksteinabbau am Altenberger Höhenrücken und im Stadtgebiet Münster. Klicken Sie auf die Marker um Standort-Informationen anzeigen zu lassen. Grafik: Dr. Hans-Georg Hettwer.

 

Straßen/Wegbefestigung

Trittstein Wegbefestigung

Große Teile des Wegesetzes im Münsterland liegen auf Lehm- und Mergel-Untergrund. Trittsteine als Wegbefestigung entlang der B54 von Münster nach Altenberge Das führt dazu, dass in regenreichen Jahreszeiten die Wege aufweichen und schwer passierbar werden. Erst nach dem 2. Weltkrieg entwickelte sich langsam ein Netz aus befestigten Straßen, wie wir es heute kennen. Noch auf historischen Fotos um 1900 kann man sehen, wie zum Teil lediglich einfache Trittsteine als Wegbefestigung dazu dienten, um Wege begeh- und befahrbar zu machen. Das Material dazu kam aus lokalen Steinbrüchen, sogenannten Kuhlen.

Das erst Foto zeigt Altenberge mit Blick von der Billerbecker Straße in Richtung katholische Kirche (Foto um 1900, Hochformat, Quelle: Bildarchiv Museum Zurholt). Die mittig verlegten Trittsteine (helle Flecken auf dem Foto) zeigen, dass selbst Straßen in Ortsnähe nur eine einfache Befestigung aufwiesen.

Ein anderes Foto zeigt Altenberge mit Blick aus Richtung Billerbeck/Laer (Foto um 1900, Querformat, Quelle: Bildarchiv Museum Zurholt). Auf Basis dieser Wegebefestigung konnten Bauern und Händler ihre Wege zurückzulegen, ohne mit Ihrem Wagen und Transportgut im Schlamm zu versinken. Trittsteine als Wegbefestigung entlang der B54 von Münster nach AltenbergeUnd auch die Kirchgänger nutzten diese Wege, um Sonntags "trockenen Fußes" aus entfernt liegenden Bauerschaften zur heiligen Messe zu kommen, kommentiert Eugen Zurholt.

Werkstein für Mauerwerk

Werkstein für Altenberger Mauerwerk

Katholische Kirche St. St. Johannes-Baptist, AltenbergeEines der zentralen Bauwerke in Altenberge ist die Katholische Kirche St. Johannes-Baptist, erbaut Mitte des 14. Jahrhunderts. Schaut man sich den Fundamentbereich der Kirche bis ca. 0,5 m oberhalb des Bodenniveaus an, so zeugt dieser Fundamentbereich von der durchgängigen Verwendung des Altenberger Steins in seiner typisch graublauen Färbung (Foto: Dr. H.-G. Hettwer). Die später aufgrund von Bränden erfolgen Restaurierungen und Umbauten erfolgten deutlich erkennbar unter Verwendung anderer regionaler Gesteinsarten (Baumberge, Ibbenbüren).

Gesellschaftsmühle, Altenberge, um 1918Gesellschaftsmühle, Altenberge, 2017Neben der Katholischen Kirche gibt es im Zentrum von Altenberge noch einen weiteren prominenten Zeugen der Verwendung des heimischen Kalksteins. So wurde die Gesellschaftsmühle aus Altenberger Stein erbaut (Foto: Dr. H.-G. Hettwer, 2017). Das Kleinquader-Mauerwerk ähnelt bei näherem Hinschauen auffällig dem des Dom-Mauerwerks am Westportal. Leider verdeckt jetzt ein Putz und ein wetterfester Außenanstrich die Substanz des Baumaterials. Auf alten Fotos der Mühle um 1918 erkennt man noch deutlich die alten Werksteinschichten (Foto: Bildarchiv Museum Zurholt, 1918).

Kalksteinfundament im Bürgerhaus (Altenberge)Auch im gewöhnlichen Hausbau war der Kalkstein gefragt. In zahlreichen Gebäuden und Bauernhöfen ruht das Fundament auf Schichten aus heimischem Kalkstein, der durch geringe Wasserdurchlässigkeit und hohe Witterungsbeständigkeit das Ziegel-Mauerwerk gegen die Feuchtigkeit des Erdreichs isoliert. Altenberger Stein begegnet man daher als Baumaterial nicht nur in der Kirche und in Mühlen, sondern auch im Fundamentbereich des alten Ortskerns von Altenberge. Wenn das Fundament nicht wie häufig verputzt ist, erkennt man gut den typisch grau gefärbten Kalkstein wie hier am Gebäude des Bürgerhauses und der ehemaligen Ratsschänke. Allerdings besteht der Fundamentbereich in der Regel selten ausschließlich aus Altenberger Kalkstein, sondern es ist ein Mix an Gesteinen verbaut worden. Nur der linke Bereich des Fundaments besteht aus Altenberger Stein, während das Gestein rechts aus Ibbenbüren oder den Baumbergen stammt (Foto: Dr. H.-G. Hettwer). 

Werkstein für Münsteraner Mauerwerk

Ausgrabung Kalksteinfundament bei der Ladenerweiterung des Pelzhauses Meersmann (Münster)Auch in städtischen Gebäuden in Münster ist der Altenberger Kalkstein zu finden. So wurde bei der Ladenerweiterung des ehemaligen Pelzhauses Mersmann in Münster (Domplatz, Ostseite) bei Ausgrabungsarbeiten Fundamentsteine gefunden, die aus Altenberger Stein bestanden (Foto: Westfälische Nachrichten, 21.12.2004). Das Foto zeigt die Stadtarchäologin Dr. Aurelia Dickers mit einem Grabungshelfer bei der Arbeit.

Fußbodenplatten im Keller der Adler-Apotheke in MünsterAuch ist in der Adler-Apotheke in Münster (Salzstraße), die im 16. Jahrhundert erbaut wurde, der Fußboden im Gewölbekeller zu einem Teil aus Altenberger Kalkstein (Foto: Bildarchiv Museum Zurholt).

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